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Ernährungsmedizin in der Praxis Dr. Jaschkein der Praxis Dr. Jaschke

In unserem Körper findet ein ständiger Auf- und Abbau von Körpersubstanz statt.

  • Im Wunderwerk Mensch werden 10–50 Millionen Körperzellen pro Sekunde abgebaut und durch neue Zellen ersetzt. Rein rechnerisch werden unsere Zellen damit alle sieben Jahre komplett ausgetauscht. Allerdings ist die Regenerationsfähigkeit in den Geweben sehr unterschiedlich ausgeprägt: Bei Leberzellen ist sie sehr hoch, bei Knorpel- oder Nervenzellen deutlich geringer oder unter Umständen gar nicht mehr vorhanden.
  • Rein rechnerisch werden unsere Körpereiweiße binnen weniger Tage  komplett erneuert. Pro Sekunde werden etwa 500 Billiarden Eiweißmoleküle auf- und abgebaut oder repariert. Für die Aufklärung dieser komplizierten Reparaturmechanismen gab es im Jahr 2004 sogar den Chemie-Nobelpreis.

Damit all diese „Baumaßnahmen“ ordnungsgemäß ablaufen, sind wir auf die ständige Zufuhr der benötigten Nährstoffe und den Abtransport von nicht benötigten oder sogar schädlichen Abfallprodukten angewiesen. Dabei reicht es jedoch nicht, die nötigen Baustoffe und Energie mit unserer Nahrung aufzunehmen – wir müssen sie auch ausreichend gut verwerten!

Welche Nährstoffe braucht unser Körper?

Eiweiß

Um körpereigene Eiweiße (Proteine) herzustellen, müssen wir bestimmte essentielle Aminosäuren (= Bausteine von Eiweißen) mit der Nahrung aufnehmen. Typische Eiweißquellen sind Fisch, Fleisch, Milchprodukte (Quark), Eier und Hülsenfrüchte. Wenn Veganer nicht ausreichend auf ihre Eiweißversorgung achten, kann es hier zu Problemen kommen.  

Erschwerend kommt hinzu, dass Proteine aus pflanzlichen Quellen dem menschlichen Stoffwechsel nur in relativ geringem Maße Aminosäuren zur Verfügung stellen, die zum Eiweißaufbau genutzt werden können. Der größte Anteil pflanzlicher Eiweiße wird lediglich zur Energiegewinnung genutzt. Aus tierischen Produkten, insbesondere Proteinen aus dem Hühnerei, kann unser Organismus also wesentlich besser körpereigene Eiweiße aufbauen. Bei rein pflanzlicher Ernährung kann es daher leicht zu einem entsprechenden Eiweißmangel kommen. Ein Problem, mit dem insbesondere viele Veganer zu kämpfen haben.

Energie

Energie brauchen wir z.B. für die Arbeit unserer Muskeln, die Aktivität unseres Nervensystems und zur Aufrechterhaltung unserer Körpertemperatur. Abhängig von Alter, Geschlecht und Lebensweise (v.a. körperliche Aktivität) benötigen wir mehr oder weniger Energie.

In erster Linie werden Kohlenhydrate und Fette zur Energiegewinnung genutzt. Vom Gesichtspunkt der Energiebereitstellung gesehen wäre es weitgehend egal, ob wir bevorzugt Kohlenhydrate oder Fette essen. Allerdings können Kohlenhydrate eher als Fette Verdauungsstörungen fördern.

Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente

Damit unsere Stoffwechselprozesse möglichst optimal ablaufen können, brauchen wir Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Sie spielen z.B. als Kofaktoren in biochemischen Reaktionen eine unverzichtbare Rolle. Nur die wenigsten Vitamine können wir – wenn auch nicht unbedingt in ausreichender Menge – selbst herstellen. Alle anderen Vitamine sowie alle Mineralstoffe und Spurenelemente müssen wir von außen zuführen.

Auch hier ist der Bedarf in Abhängigkeit von Alter, Konstitution, körperlicher Aktivität und vorhandenen Krankheiten von Mensch zu Mensch verschieden.

Es kommt auf eine intakte Verdauung an!

Nun könnte man meinen: „Ich gebe dem Körper möglichst viel von allem, dann bin ich auf der sicheren Seite!“

Doch ganz so einfach ist es leider nicht. Wir dürfen nur so viel zu uns nehmen, wie unser Körper richtig verdauen, umsetzen und schließlich über Darm, Niere, Haut und Lunge ausscheiden kann. Außerdem kommt es darauf an, die Nährstoffe in der richtigen Form und möglichst zur richtigen Zeit (kein üppiges Abendmahl) zu uns zu nehmen.

In unserer Praxis in Wiesbaden stellen wir immer wieder fest, dass die Verdauungsleistung bei fast allen Menschen eingeschränkt ist. Die aufgenommene Nahrung bleibt teilweise unverdaut, sie kann nicht ordnungsgemäß von den Verdauungssäften aufgeschlossen werden und die Nährstoffe können nicht ins Blut aufgenommen werden. Um ausreichend mit Nährstoffen versorgt zu sein, brauchen wir also eine intakte Verdauung. Schließlich lebt der Mensch nicht von dem, was auf dem Teller liegt, sondern von den Stoffen, die unsere Darmzotten aus dem Nahrungsbrei herausfischen können.

Eine gestörte Verdauung kann verschiedene Ursachen haben:

  • Allgemein bekannt ist, dass es schwer verdauliche Nahrungsmittel gibt. Dazu gehört nicht nur Kohlgemüse, sondern zum Beispiel auch fettreich Gebratenes, rohe Körner*, grobes Vollkornbrot*, Salate und Nüsse. (* Die Vollkorn- und Rohkostwelle der 1980er-Jahre war aus unserer Sicht ein großer Irrtum. Viele Vollkornjünger liefen mit geblähten Bäuchen durch die Gegend. Sicher haben sie aktiv dafür gesorgt, dass bei vielen Vollwert-Rohkost-Fans verstärkt Aussackungen im Darm – sog. Divertikel – entstanden sind.)
  • Oft ist die einzelne Mahlzeit zu groß und damit für den Verdauungsapparat nicht zu bewältigen.
  • Häufig wird das Essen viel zu schnell hinunter geschlungen und ungenügend gekaut.

Ist das Verdauungssystem erst einmal geschädigt, kommt der Organismus oft schon nicht mehr mit einer an und für sich leicht verdaulichen Kost zurecht. Als Begleiterscheinung können dann Nahrungsmittelintoleranzen entstehen.

Fehlverdauung

Und was passiert, wenn Nahrungsmittel den Magen nicht flüssig verlassen können, also nicht regelrecht verdaut werden können?

  • Was im Magen nicht richtig aufbereitet wurde, muss im unteren Dünndarm und im Dickdarm von Bakterien zersetzt werden.
  • Dabei faulen eiweißhaltige Nahrungsmittel.
  • Kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel gären. Das gilt in erster Linie für Körner, Brot, Obst und rohe Salate. Die Folge sind eine vermehrte Ansammlung von Luft im Bauch und Blähungen (Flatulenz).
  • Durch diese Form der Zersetzung entstehen giftige und stark riechende Substanzen.

Der Geruch der – hoffentlich nur selten entweichenden – Flatus und des Stuhls lassen direkte Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand des Darmes zu. Wie schon F.X. Mayr erkannte, ist der Darm unser Chef! Bei einem gesunden Darm ist der Stuhl nahezu geruchlos. Wenn der Stuhl stark riecht, weich und klebrig ist, sind das klare Hinweise auf eine Fehlverdauung.

In unserer Praxis schauen wir uns fast bei jedem Patienten den Bauch im Hinblick auf eine mögliche Fehlverdauung an. Häufig sehen wir dann einen aufgeblähten Leib, manchmal kugelrund aufgeblasen wie eine große Trommel. Mayr-Ärzte sprechen dann auch vom so genannten „Großtrommelträger“, der seinen aufgeblähten Bauch wie eine Kugel vor sich her trägt. Ein solcher Bauch widerspricht nicht nur unserem Schönheitsideal, sondern ist auch Ausdruck einer massiven Verdauungsstörung!

Die bei einer solchen Fehlverdauung entstehenden Zersetzungsprodukte belasten unseren Körper gleich mehrfach und sind an der Entstehung vieler Krankheiten beteiligt.

  • Sie stören unser Darmmilieu und damit unsere Darmflora.
  • Zum Teil werden die Zersetzungsprodukte im Darm resorbiert und schädigen dann den ganzen Organismus. So stören sie z.B. das darmassoziierte Immunsystem – wir werden schneller krank.
  • Resorbierte Zersetzungsprodukte können in manchen Fällen zu üblem, sozial isolierendem Mundgeruch führen.
  • Über die zusätzliche Belastung der Leber als Entgiftungsorgan können sie auch Müdigkeit und Erschöpfung fördern.

Wie sieht eine gesunde Verdauung aus?

Für eine gesunde Verdauung spricht,

  • ein wohlgeformter, nicht zu fester, nicht klebriger, geruchsarmer Stuhl
  • ein regelmäßiger (täglich!) Stuhlgang
  • keine Luft im Bauch, keine Blähungen
  • wenn der Stuhl nicht zu lange im Darm verweilt. Damit möglichst wenige Zersetzungsprodukte aufgenommen werden, sollten die Reste einer Mahlzeit den Körper nach 48 Stunden wieder verlassen haben.

In der Realität finden wir bei unseren Patienten leider sehr selten eine gesunde Verdauung – am ehesten noch bei Kindern und Jugendlichen.

Was tun für eine gesunde Verdauung?

Das wichtigste was wir für eine intakte Verdauung tun können, ist eine gesunde Ernährung. Nicht ohne Grund heißt es in einem ägyptischen Sprichwort von 2000 v. Chr.:

„Die Menschen leben nur von der Hälfte dessen, was sie essen, von der anderen Hälfte leben die Ärzte.“

Wer Ärzten keine unnötige Arbeit verschaffen möchte, sollte also auf seine Ernährung achten. Typische Ernährungsfehler sind nach unserer Erfahrung nicht nur die gängigen Faktoren wie

  • zu viele Fertiggerichte und industriell hergestellte Nahrung
  • zu viel Zucker (Süßigkeiten, Softdrinks)
  • individuelle unverträgliche Nahrungsbestandteile wie Fruktose, Gluten, Laktose
  • zu viel Kaffee, Alkohol usw.,

sondern auch

  • zu viele Kohlenhydrate
  • zu viel Rohkost.

Es kommt aber nicht nur darauf an, was wir essen, sondern vor allem auch wie wir essen.

Eine große Mahlzeit benötigt sechs bis acht Stunden, um verdaut zu werden. Da die Verdauungsorgane „mit den Hühnern schlafen gehen“, sind sie nicht in der Lage, eine zu üppige Abendmahlzeit ordnungsgemäß zu verdauen.

Das gute und vorbildliche Kauen und Einspeicheln – Schmecken und Kauen – wird oft sträflich vernachlässigt. Dabei ist es ein ganz entscheidender Gesundheits- und Gesundungsfaktor.

Wir unterstützen Sie gern!

Wenn Sie mit einer gestörten Verdauung in unsere Praxis kommen, suchen wir mit Ihnen gemeinsam, anhand ausführlicher Anamnese und Befunderhebung, nach einem Weg zur Beendigung der Fehlverdauung.

Immer wieder hören wir die Sorge von Patienten, dass sie in Zukunft nichts „Leckeres“ mehr essen dürfen und der Genuss zu kurz kommt. Doch keine Angst: Sicher sind gerade in der ersten Zeit einige Umstellungen und auch Einschränkungen nötig, um den Darm zu entlasten und ihm Gelegenheit zur Regeneration zu verschaffen. In dieser Phase der Gesundung sollten Sie unter anderem sparsam mit Nahrungssäuren sein: Obst, Gemüse, Tomaten, Spinat, Salat, Gemüsesäfte, Obstsäfte, Wein, Früchtetee, kohlensäurehaltige Getränke. Denn Nahrungs- und Gärungssäuren führen zu einem Reizzustand der Darmschleimhaut.

Nach einer initialen Entlastungsphase können Sie dann aber wieder gut und schmackhaft essen – nur vermutlich etwas anders als vorher. Schließlich ist gutes, leckeres und bewusst verzehrtes Essen ein Stück Lebensqualität!

Dies alles sind Dinge, die wir ernährungsmedizinisch und im Rahmen der Regulationsmedizin in der internistischen Sprechstunde berücksichtigen.

Darüber hinaus halten wir für Sie in unserer Praxis zahlreiche Angebote rund um die Ernährung bereit.

  • Ernährungsberatung: Unsere Ernährungswissenschaftlerin Ingeborg Fischer-Ghavami bietet insbesondere maßgeschneiderte Beratungsprogramme und Entscheidungshilfen zum persönlichen Ess- und Ernährungsverhalten nach der Methode Dr. Ambrosius®. Dazu gehört auch die Erarbeitung von Ernährungsvorschlägen bei speziellen Erkrankungen oder bei Zustand nach Operationen (z.B. nach Entfernung der Gallenblase). Gestützt auf Anamnese und ggf. Laborbefunde begleitet Sie unsere Ernährungsberaterin auch persönlich bei einer Ernährungsumstellung bzw. beim Abnehmen. Krankenkassenzuschüsse sind möglich.
  • Stoffwechselmessung: Eine Analyse Ihrer Atemluft verrät uns wichtige Details über Ihren Stoffwechsel. Insbesondere können wir mit Hilfe der Stoffwechselmessung erkennen, ob Sie in der Lage sind, ausreichend Fett zu verbrennen. Mehr dazu lesen Sie unter www.stoffwechselmessung.de.
  • FX-Mayr-Kur: Bei einer ausgeprägten Verdauungsstörung kann zur initialen Entlastung im Einzelfall eine FX-Mayr-Kur sinnvoll sein. Die FX-Mayr-Kur ist aber auch sinnvoll zur Förderung der allgemeinen Regeneration im Rahmen der Krankheitsprävention.

Gleich welche Fragen und Beschwerden, Sie rund um die Themen Verdauung, Darm und Ernährung haben. Sprechen Sie uns an! Wir beraten Sie gern!

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