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HeuschnupfenLästige Erkrankung

Heuschnupfen - nur lästig?

Heuschnupfen - die lästige Erkrankung. Heuschnupfen-Kranke sind stark beeinträchtigt: schlechter Schlaf, Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit - mental und körperlich. Auch die Freizeit ist beeinträchtigt: wer unter Heuschnupfen leidet, vermeidet es nach draußen zu gehen, gerade, wenn es draußen am schönsten ist.

Heuschnupfen - nur lästig? Nein, Heuschnupfen ist mehr als das. Fast jeder dritte Heuschnupfen-Patient erkrankt an Asthma. Deshalb ist es wichtig, die Allergie konsequent zu behandeln. Maßstab für den Therapieerfolg ist die deutliche Minderung oder das Verschwinden der Heuschnupfen-Symptome.

Warum erkrankt man an Heuschnupfen?

Rund zwanzig Prozent der Erwachsenen in Deutschland haben Heuschnupfen. Die meisten von der Allergie Betroffenen reagieren auf Frühblüher - Birke, Erle, Haselnuss. Dazu kommen Gräser-, Getreide- und Kräuterpollen. Wer Pech hat, hat Heuschnupfen von Februar bis Oktober – je nachdem, zu welchen Zeiten die Pollen fliegen, auf die der Heuschnupfen-Kranke sensibilisiert ist.

Genau wissen wir nicht, warum so viele Menschen von Allergien betroffen sind. Neben der erblichen Belastung, die eine große Rolle spielt, haben äußere Faktoren Bedeutung: Stadtkinder haben zweifach häufiger Heuschnupfen, als Landkinder.  Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, sind seltener von Heuschnupfen betroffen. Offensichtlich wird das Immunsystem durch den reichhaltigen Kontakt mit Krankheitserregern in der Landwirtschaft gut trainiert.

Neben den Genen ist das Rauchen oder Passivrauchen in der Schwangerschaft ein große Risikofaktor. Kinder sind als Erwachsene doppelt so häufig von Allergien geplagt, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft nicht von den Glimmstängeln lassen konnten.

Besonderen Schutz vor Heuschnupfen und anderen Allergien hingegen bietet das Stillen. Kinder aus Allergikerfamilien sollten deshalb unbedingt mindestens vier Monate lang gestillt werden. Ist Stillen nicht möglich, soll zumindest hypoallergene Babynahrung gewählt werden.

Die Heuschnupfen-Symptome

Die Heuschnupfen-Symptome kennt fast jeder: besonders charakteristisch ist das Jucken. Die Augen, die Nase, Gaumen und Rachen können jucken. Die übrigen Symptome ähneln denen eines Schnupfens: verstopfte Nase, laufende Nase, Niesattacken – oft mehrfaches Niesen hintereinander. Rote, tränende Augen. Geschwollene Lider. Lichtempfindlichkeit.

In weniger als der Hälfte der Heuschnupfen-Fälle sind die Atemwege betroffen: trockener Reizhusten, Luftnot oder gar Geräusche beim Atmen. Die Entstehung von Asthma droht.

Auch Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden können im Rahmen der Heuschnupfen-Erkrankung auftreten.

Bei vielen vom Heuschnupfen Betroffenen greift die Pollenallergie auch auf Nahrungsmittel über. Biologisch mit den entsprechenden Pollen verwandte Gemüse, Früchte, Getreidearten oder Nüsse können Kreuzallergien verursachen. Viele Pollenallergiker kennen das: das Essen bestimmter Apfelsorten, insbesondere ungeschält, verursacht ein Jucken im Gaumen oder Rachenbereich.

Die Heuschnupfen-Diagnostik

Die Diagnostik einer Heuschnupfen-Erkrankung erfolgt über Haut- oder Bluttests.

Beim Hauttest spricht man vom Prick-Test. Blütenpollen-Extrakte werden durch einen kleinen Stich in die Haut eingebracht. Die allergische Reaktion an der Einstichstelle wird beobachtet und ausgewertet. Auch Antikörper-Tests im Blut können in bestimmten Fällen sinnvoll sein.

Mit einem Provokationstest kann man erforderlichenfalls herausfinden, ob ein im Haut- oder Bluttest gefundenes Pollen-Antigen wirklich für die Symptome verantwortlich sind, über die der Heuschnupfen-Erkrankte klagt. Zur Provokation wird ein Pollen-Extrakt auf die Schleimhäute oder in das Auge eingebracht.

Prick-Tests und Provokations-Tests können unter Umständen heftige allergische Reaktionen, bis hin zum Schock, hervorrufen. Deshalb müssen die Tests immer in einer Arztpraxis erfolgen. Besteht ein besonderes Risiko, kann es auch sinnvoll sein, die Heuschnupfen-Tests im Krankenhaus durchführen zu lassen.

Auch Allergien gegen Tierhaare, Schimmelpilze oder Hausstaubmilben können Symptome hervorrufen, die vom klassischen Heuschnupfen, der Pollen-Allergie, nicht zu unterscheiden sind.

Die medikamentöse Heuschnupfen-Therapie

Um zu vermeiden, dass sich der Heuschnupfen ausweitet („Etagenwechsel“), ist eine konsequente Therapie erforderlich. Die gefürchtetste Komplikation ist die Entwicklung eines Asthmas.

Schulmedizinisch werden bei Heuschnupfen verschiedene Arzneien eingesetzt:

  • Cromoglicinsäure. Stabilisiert die Mastzelle und reduziert die Freisetzung von Histamin. Histamin ist die Substanz, die bei der allergischen Reaktion aus den Mastzellen freigesetzt wird, und für die meisten Symptome verantwortlich ist. Die Substanz gibt es zur Anwendung am Auge, im Nasen-Rachenraum und in den tiefen Atemwegen.
  • Antihistaminika. Sie blockieren die Wirkung von Histamin. Antihistaminika wirken oft gut, können aber müde machen. Manchmal verursachen sie auch Kopfschmerzen oder Schwindel. Antihistaminika wirken gegen die Symptome, eine Heilung des Heuschnupfens erfolgt durch sie nicht.
  • Kortison als Tabletten, Spritzen oder zur Inhalation (als Nasenspray oder Dosieraerosol zur Einatmung in die Bronchien). Kortison unterdrückt die allergische Reaktion häufig zuverlässig, kann aber - insbesondere bei häufigerer Gabe als Tablette oder Spritze, erhebliche Nebenwirkungen haben. Kortisonhaltige Dosieraerosole sollten vor dem Essen inhaliert werden, um durch das Essen die Mundhöhle von der Substanz zu befreien. Dadurch kann einem Pilzbefall der Mundhöhle wirksam begegnet werden.
  • Erforderlichenfalls Asthma-Medikamente.

Die Hyposensibilisierung bei Heuschnupfen

Hyposensibilisierung ist eine spezifische Immuntherapie. Durch das Spritzen kleinster von Behandlung zu Behandlung steigender Dosen des ausgetesteten Allergens wird das Immunsystem trainiert, den allergieauslösenden Stoff wieder zu tolerieren. Auch wurde in den letzten Jahren gezeigt, das auch eine Gabe des Allergens unter die Zunge bei Heuschnupfen und Hausstaubmilben-Allergie wirksam ist.

Mit der Hyposensibilisierung wird im Herbst, also in der Heuschnupfen-freien Zeit begonnen. Häufig muss die Behandlung über drei Winter erfolgen. Die konsequente und korrekte Durchführung ist entscheidend. Es muss nicht gegen alle ausgetesteten Allergene hyposensibilisiert werden. Häufig reicht es die Haupt-Allergene zu berücksichtigen. In vielen Fällen mindert sich dann auch die Reaktion auf die übrigen Allergene. Etwa 80 % der so behandelten sprechen auf die Therapie an.

Alternative Methoden bei Heuschnupfen

Bei Heuschnupfen werden viele Methoden aus dem Bereich der Komplementärmedizin angeboten.

Dabei ist es schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen.

In unserer Erfahrung gehören folgende Verfahren zu den prinzipiell wirksamen Methoden. (Methoden, die hier nicht aufgeführt sind, sollen damit nicht automatisch als nicht wirksam bezeichnet werden).

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